Butoh ist ein moderner Ausdruckstanz, Ende der 1950er Jahre in Japan entwickelt.
Butoh ist eine Performancekunst, die sich erst seit den 1980er Jahren rasch in die entlegensten Winkel der Erde ausgebreitet hat.
Butoh ist ein Tanz ohne festgelegte Formen und ohne Tabus.
Butoh ist die Hingabe an das Selbst, sich im Tanz der inneren Führung zu nähern, zu überlassen.
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In Japan ist die Dreiheit Körper-Seele-Geist untrennbar miteinander verbunden. Im asiatischen Denken können sie nicht getrennt existieren, nicht getrennt gedacht werden. Wenn ich hier von Körper rede, meine ich diese Einheit.
Im Einlassen auf den Tanz kann die Vollkommenheit des Körpers erkannt und so die Einheit Körper-Seele-Geist ins Gleichgewicht gebracht werden. Das Vertrauen zu unserem Körper kann wiedergefunden werden.
Ein Hauptelement des Butoh – und so auch im Unterricht – ist die Verwandlung in andere Lebensformen, um die Einheit im Kosmos zu erleben.
So kommen die TänzerInnen mit den Rhythmen der Natur in Kontakt: Ein- und Ausatmung, Werden und Vergehen, Tod und Wiedergeburt, Bewegung und Stille – die polaren Gegensätze können als Einheit erlebt werden und verlieren ihre Schrecken.
Gefühle werden zugelassen und können so auch losgelassen werden. Alte Gewohnheiten werden durchbrochen. Alle Teile des Universums können als Teil unserer Selbst erlebt werden. Wir können uns von zu engen Selbstbildern erleichtern und frei werden zu sein, wer wir sind: Eins mit dem Kosmos und mit uns selbst.
Bei Butoh kommt es zu einer Stärkung und Dehnung der ganzen Muskulatur. Durch eine kräftige Erdung kommt man in Verbindung mit den Energiespendern des Lebens, Himmel und Erde.
Man fühlt sich vitalisiert und entspannt zugleich. Wie es eine Schülerin ausdrückte:
„Butoh ist alles zugleich:
Tanz, Yoga, Work-out, Meditation und das alles in zwei Stunden. Super!“